Ihre perfekte Geburtstagsrede.

1.) Humor in Ihrer Rede zum Geburtstag

Für Ihre Laudatio oder Ihre Begrü­ßungs­rede zum eigenen Geburtstag suchen Sie zündende Ideen, witzige Sprüche und tref­fende Formulierungen?

Nachdem ich weit über 2000 Redner persön­lich als Rede-Ghost­writer beraten habe, weiß ich:

Um Humor in Geburts­tags­reden zu bringen, servieren Redner am liebsten lustige Zitate zum Thema „Alter“.

Doch das tref­fende Zitat zu finden, ist eine hohe Kunst!

Der häufigste Fehler?

Der Spruch zum Geburtstag ist zwar fein­sinnig und sieht auf den ersten Blick so aus, als tauge er für eine lustige Laudatio – trägt aber eine nega­tive Aussage in sich.

Hierzu ein Beispiel:

Autor

Nehmen wir an, Ihre Mutter oder Ihr Vater feiert 75. Geburtstag.

Wie wäre es mit folgenden Zitaten für Ihre Tisch­rede zum Geburtstag?

Sämt­liche Sprüche stammen von promi­nenten Persön­lich­keiten oder aner­kannten Autoritäten:

„Alle wollen in den Himmel,
aber keiner will sterben.“

Joe Louis

Das Zitat klingt wie gemacht für eine witzige Geburtstagsansprache.

Aber – Moment mal:

Ihr Vater „will in den Himmel“?

Will er nicht lieber noch ein biss­chen auf Erden wandeln ..?

Außerdem: Das Wort „Sterben“ ist tabu in guten Geburtstagsreden!

Als Redner ebenso wie als Zuhörer einer Laudatio bevor­zugen Sie sicher­lich eine Geburts­tags­rede zum Lachen und keine trau­rige Ansprache.

Achten Sie aber darauf, durch die Scherze keine Aussagen in den Raum zu werfen, die Ihrem wich­tigen Rede­ziel zuwiderlaufen:

Dem Geburts­tags­kind noch ein langes Leben wünschen!

Auch Lob für das Geburts­tags­kind gehört natür­lich dazu. Wie das witzig formulieren?

„Alte Leute sind gefährlich;
sie haben keine Angst vor der Zukunft.“

George Bernard Shaw

Auf den ersten Blick sehr positiv, auf die Zukunft bezogen – aber warum ist Ihr Vater plötz­lich „gefähr­lich“?

Und wieso werfen Sie das Wort „Angst“ in den Raum?

„Alt werden heißt sehend werden.“

Marie von Ebner-Eschenbach

Klingt auch sehr schön – nur:

War Ihr Vater „blind“, bevor er nun „alt“ wird?

Und was ist mit Ihren Zuhö­rern, die jünger sind als das Geburtstagskind:

Alle Gäste unter 75 können nicht sehen …?

Kein Kompli­ment für Ihr Publikum.

Zudem ist ein Zitat nur dann wirk­lich tref­fend, wenn Sie begründen, warum Sie ausge­rechnet diesen oder jenen Spruch in Ihrer Geburts­tags­rede zitieren.

Warum?

Ihre Rede zum Geburtstag

Ob 8. oder 80. Geburtstag: Jede Ansprache zum Geburtstag gelingt nur individuell.

Denn jeder Redner, jedes Publikum ist anders.

Das bedeutet beispielsweise:

  • Joe Louis zitieren Sie, wenn der Vater zum Beispiel gerne Boxkämpfe schaut
  • George Bernard Shaw, weil Ihr Vater viel­leicht gerne Whiskey trinkt oder Irland liebt
  • Marie von Ebner-Eschen­bach, weil Ihr Vater womög­lich aus Öster­reich stammt oder dort oft Urlaub macht.

Sagen Sie Ihrem Publikum kurz, warum Sie den jewei­ligen Zitat­geber nutzen. Also zum Beispiel:

„Lieber Papa,

du fährst ja für dein Leben gerne nach Öster­reich in den Urlaub.

Dort in der Alpen­re­pu­blik sagte die berühmte Dich­terin Marie von Ebner-Eschen­bach einmal:

[das nun begründet einge­führte Zitat]“.

Natür­lich kann man ein Zitat bei Reden zum Geburtstag auch „einfach mal so in den Raum werfen“.

Beson­ders jedoch, wenn Sie mehrere Zitate bringen, sollten Sie begründen, warum Sie die jewei­lige Persön­lich­keit eigent­lich zitieren.

Damit zeigen Sie auch: Sie haben sich Mühe gegeben mit Ihrer Geburtstagsrede.

Indi­vi­dua­lität ist Trumpf bei Ihrer Rede zum Geburtstag. Deshalb ist das beste Zitat, das Sie über­haupt finden können?

Ein Zitat vom Geburts­tags­kind selbst!

Das kann ein Spruch oder sogar ein Lebens­motto sein, für das der Jubilar bekannt ist.

Nehmen wir zum Beispiel an, Ihre Mutter feiert Geburtstag und in der Familie kennt man sie dafür, dass sie des Öfteren den Ausspruch „Nimm’s locker!“ verwendet.

Greifen Sie diesen Satz als Zitat auf – und schon haben Sie einen persön­li­chen Ansatz für Ihre Geburts­tags­rede gefunden. Beispiels­weise wie folgt:

„Liebe Mutter – liebe Gäste!

Ach, was muss in diesen Tagen
unser­einer doch ertragen!
Denn es scheint,
dass unsere Zeiten
auf kuriose Wege gleiten:

Statt Sommer­spaß,
Musik und Tanz
gibt es nur Lockdown,
gar und ganz.

Und selbst der Freitag,
einst beliebt,
nicht mehr die pure Freude gibt.

Denn junge Menschen,
weisheitsschwer,
zeigen Papp­kar­tons daher,
auf denen steht
in Einzelheiten,
wie wir das Leben
soll’n bestreiten.

Weil es doch jetzt
ein Klima hat!

Das sich nun wandelt.

Doch anstatt
dem kalten Sommer
voller Regen
gibt uns die Sonne
ihren Segen.

Sonnen­schein
ist jetzt fatal?

Mein Vorschlag wäre:

Lach’n mer mal!

Denn unsere Jubi­larin hier,
sie sagt
„Nimm’s locker“ -
und steht dafür,
dass gute Laune
und ein Lachen
die Welt bestimmt nicht
schlechter machen!

Im Gegen­teil -
sie sind Garant,
dass unsere Welt
hält weiter stand.

Denn trotz diesem,
jenem, alledem,
trotz mancher Tage
unbequem,
wird man,
wenn Lachen nur erschallt,
ganz locker …
hundert Jahre alt!“