Profi-Vorlage Konferenz-Rede
Im Sprachstil von Konferenzen wie re:publica u. Ä.
Von Frank Rosenbauer, Redenschreiber
Exordium (Einleitung und Publikumsansprache)
Liebe Digital Natives, liebe Analog-Nostalgiker, liebe Menschen, die noch nie einen Controller in der Hand hatten – heute sprechen wir über den größten Krieg unserer Zeit: Online gegen Offline, Webservices wie „Ally spin de“ gegen Pappkartenspiele wie „Siedler von Catan“ – Pixel gegen Pappe, Bits gegen Brettspiele! (Ironie und Übertreibung)
Aber ist das wirklich ein Krieg, oder reden wir hier über zwei Geschwister, die sich um die Aufmerksamkeit ihrer Eltern streiten? (Rhetorische Frage)
Narratio (Sachverhaltsdarstellung und Fakten)
Schauen wir zunächst auf die nackten Zahlen: Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz fördert seit Jahren die deutsche Games-Industrie mit Millionen von Euro, wie die aktuellen Förderrichtlinien des BMWK zeigen – gleichzeitig erlebt das analoge Spielen eine Renaissance, die Monopoly und Mensch-ärgere-dich-nicht wie Relikte aus der Steinzeit aussehen lässt. (Antithese)
Confirmatio (Argumente für Online-Spiele)
Aber sprechen wir bei meiner Keynote zunächst über die Superkraft der Online-Spiele – ihre grenzenlosen Welten:
Online-Spiele sind wie Zaubertränke für Introvertierte – plötzlich sprechen sie mit Menschen aus aller Welt! (Vergleich)
Während Oma früher sagte „Geh raus und spiel mit den Kindern aus der Nachbarschaft“, sagen Online-Games heute: „Spiel mit den Kindern aus der ganzen Welt!“ (Anapher)
Die digitale Revolution hat aus jedem Wohnzimmer ein globales Spielzimmer gemacht, aus jedem Sofa einen Kommandoposten, aus jedem Gamer einen Weltenbummler. (Klimax)
Refutatio (Widerlegung und Kritik an Online-Spielen)
Aber da ist ein Haken – mehrere sogar:
Wenn Menschen süchtig nach Online-Spielen werden, ist das wie Liebe auf den ersten Klick – intensiv, allumfassend und manchmal ziemlich ungesund. (Vergleich)
Während analoge Spiele uns zwingen, Augenkontakt zu halten, erlauben Online-Spiele das Gegenteil: Augenkontakt zu vermeiden, Emotionen zu verstecken, Persönlichkeiten zu erfinden. (Antithese)
Confirmatio altera (Argumente für analoge Spiele)
Doch schauen wir auch auf die Macht der analogen Spiele – ihre Fähigkeit zu echten Begegnungen:
Brettspiele sind wie langsame Nahrung in einer Fast-Food-Welt – sie brauchen Zeit, aber sie nähren die Seele. (Metapher)
Sie schaffen etwas, was kein Online-Spiel kann: Sie bringen Menschen dazu, ihre Handys wegzulegen – freiwillig! (Paradoxon)
Wenn vier Menschen um einen Tisch sitzen und Siedler von Catan spielen, passiert Magie: Sie reden miteinander, nicht übereinander; sie schauen sich an, nicht auf Bildschirme; sie teilen Raum, nicht nur Bandbreite. (Parallelismus)
Refutatio altera (Kritik an analogen Spielen)
Aber sprechen wir auch über die dunkle Seite der analogen Spiele:
Aber seien wir ehrlich – analoge Spiele haben auch ihre Schattenseiten: Sie begrenzen uns auf die Menschen in unserer unmittelbaren Umgebung, sie erfordern Terminabsprachen wie Geschäftsmeetings, und sie enden oft in Familienstreit, der länger anhält als jeder Online-Flame-War. (Aufzählung)
Propositio (Kernthese und Lösungsansatz)
Doch die Wahrheit liegt wie immer dazwischen:
Vielleicht stellen wir die falsche Frage – statt „Online oder Analog?“ sollten wir fragen: „Wann Online und wann Analog?“ (Korrektur)
Die ARD/ZDF-Medienstudie 2024 zeigt uns, dass Menschen längst nicht mehr zwischen digital und analog unterscheiden – sie nutzen beides, je nach Lebenssituation, Stimmung und sozialen Bedürfnissen. (Argumentation mit Autorität)
Auch die Bundeszentrale für politische Bildung erkennt längst an, dass digitale Spiele Wissen, Werte und Kompetenzen vermitteln können – ein Paradigmenwechsel, der zeigt, wie sich unsere Gesellschaft dem Gaming öffnet. (Bekräftigung durch Autorität)
Online-Spiele sind perfekt, wenn wir Abenteuer brauchen, aber keine Zeit für Anreise haben; wenn wir soziale Kontakte pflegen wollen, ohne das Haus zu verlassen; wenn wir kompetitiv sein möchten, ohne Freundschaften zu riskieren. (Anapher)
Analoge Spiele sind unersetzlich, wenn wir authentische Begegnungen suchen; wenn wir bewusst entschleunigen wollen; wenn wir Kindern zeigen möchten, dass Spaß auch ohne Strom funktioniert. (Anapher)
Peroratio (Schlussfolgerung und Appell)
Und damit kommen wir zu meinem Fazit – es lautet: Sowohl als auch, nicht entweder oder!
Statt Online- und Analog-Spiele gegeneinander auszuspielen, sollten wir sie als das sehen, was sie sind: unterschiedliche Werkzeuge für unterschiedliche menschliche Bedürfnisse. (Metapher)
Ein Zimmermann wirft auch nicht seinen Hammer weg, nur weil er einen Akkuschrauber hat – er nutzt beide, je nach Aufgabe. (Vergleich)
Die Zukunft des Spielens liegt nicht in der Entscheidung zwischen Pixeln und Pappe, sondern in der intelligenten Kombination beider Welten. (Antithese)
Hybride Spiele, die digitale und analoge Elemente verbinden, zeigen uns bereits heute, wo die Reise hingeht – und diese Reise ist aufregender als jedes Online-Game und entspannender als jedes Brettspiel. (Klimax)
Lasst uns also aufhören zu streiten und anfangen zu spielen – online und offline, digital und analog, gemeinsam und doch verschieden. (Parallelismus)
Denn am Ende des Tages ist das Wichtigste nicht, womit wir spielen, sondern dass wir überhaupt noch spielen – in einer Welt, die viel zu ernst geworden ist. (Sentenz)
Vielen Dank! (Ellipse)